8. Workshop: Konstruktion und Semantiken des Raums
Der Workshop soll sich auf die Funktion des Raums für die Interpretation historischer Artefakte konzentrieren. Es ist eine gängige Annahme, dass die Darstellung von Raum und von Körpern im Raum in einem zweidimensionalen Medium eine der basalen Aufgaben bildlicher Darstellungen ist; doch kommen auch visuelle Artefakte anderer Art nicht nur passiv im Raum vor, sondern strukturieren ihren Raum aktiv und aus sich heraus. In der Interpretation von Bildern, von Plastiken, von Architektur oder von archäologischen Funden greifen wir als Historiker/innen explizit oder latent auf diese Artikulation des Raums durch die Artefakte selbst zurück. Wir „lesen“ die Strukturen von gebautem oder dargestelltem Raum, die Lokalisierung oder Inszenierung von Artefakten oder das Netzwerk von Straßen und Gebäuden, indem wir ihre funktionalen oder epistemologischen, sozialen und ökonomischen Voraussetzungen und Implikationen offenlegen. Die Strukturierung und Bestimmung des Raums ist somit nicht nur für eine formale (oder formalistische) Analyse von Belang, sondern bildet eine grundlegende Schicht auch jeder semantischen Ausdeutung, die mit anderen, etwa ikonografischen Deutungsansätzen in von Fall zu Fall unterschiedlicher Weise interferiert.
Wir möchten in dem Workshop diese methodologisch grundlegende Rolle räumlicher Artikulation bei der Interpretation visueller Artefakte in den verschiedenen historischen Wissenschaften beleuchten. Die Teilnehmer/innen sind eingeladen, die Funktion, die dem Raum in ihrer Forschung zukommt, anhand einer oder mehrerer Fallstudien oder in Form einer theoretischen Konzeptualisierung darzustellen. Die Beiträge sollen ca. 30 Minuten nicht überschreiten.
Der Workshop schließt mit einem gemeinsamen Abendessen der Vortragenden.
Workshop: Freitag, 14. Dezember 2018
Ort: Universität Wien, Campus, Institut für Kunstgeschichte, Seminarraum 1
Eingeladen sind alle, die zu diesem Thema etwas beitragen wollen.
Bitte schicken Sie Ihre Anmeldung mit Angabe des Themas (und kurzer Inhaltsangabe)
bis 15.11.2018 an: HKFVisuelleKulturgeschichte@univie.ac.at
oder: Marion.Meyer@univie.ac.at
Koordination: Marion Meyer, Noit Banai und Sebastian Egenhofer
hkf-visuellekulturgeschichte.univie.ac.at