PUBLIKATION: Angepasst oder selbstbestimmt? Zur Sozial- und Kulturgeschichte spätmittelalterlicher Fürstinnen im Herzogtum Österreich und in der Grafschaft Tirol im 13. und 14. Jahrhundert, Julia Hörmann-Thurn und Taxis (MIÖG Ergbd 67)
Vor Kurzem erschienen ist in der Reihe der “Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung” der 67. Ergänzungsband:
Julia Hörmann-Thurn und Taxis , Angepasst oder selbstbestimmt? Zur Sozial- und Kulturgeschichte spätmittelalterlicher Fürstinnen im Herzogtum Österreich und in der Grafschaft Tirol im 13. und 14. Jahrhundert (Mitteilungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung Ergänzungsband 67)
Das Buch schließt eine Lücke in der mediävistischen Frauenforschung, die die soziale Gruppe „Fürstin“ lange nicht als Kollektiv begriffen hat. Zwar sind einige Einzelstudien erschienen, die entweder biographisch oder mit thematischen Zugängen ausgewählte Fürstinnen erfasst haben, eine systematische Studie, die anhand einer repräsentativen Auswahl die Lebensumstände und -möglichkeiten von Fürstinnen untersucht, war aber ein Desideratum. Die kollektive Erfassung öffnet neue Zugänge zur Lebenswirklichkeit der sozialen Gruppe „Fürstin“. Anhand von 22 Fürstinnen, die im 13. und 14. Jahrhundert in die Dynastien der Habsburger und der Grafen von Tirol-Görz einheirateten, werden die Interdependenzen von gesellschaftlich definierten Handlungsmustern und individuellen Gestaltungsmöglichkeiten, das Rollenbild der Fürstin, ihre Handlungsspielräume und materiellen Rahmenbedingungen diskutiert.
Die Studie ordnet sich in den großen Forschungsrahmen der Elitenforschung ein und greift mit der Analyse von Lebenssituationen und Wirkmöglichkeiten der sozialen Gruppe „Fürstin“ ein bisher nur marginal untersuchtes Thema auf. Außerdem bereichert sie das thematische Spektrum der spätmittelalterliche Residenzen- und Hofforschung durch eine systematische Untersuchung der Rolle fürstlicher Frauen am Fürstenhof. Sie positioniert sich auch in der mediävistischen Frauen- und Geschlechtergeschichte, die in den letzten Jahren vermehrt auch das Zusammenspiel von Frauen und Männern diverser gesellschaftlicher Schichten dargestellt hat.
Die Konzentration auf die Ehefrauen der im 13. und 14. Jahrhundert regierenden Landesfürsten in den habsburgischen Herzogtümern Österreich, Steiermark und Kärnten (seit 1335) sowie in der Grafschaft Tirol bedeutet auch einen Mehrwert für die einschlägige Regionalforschung, da bisher unbekannte Zusammenhänge und biografische Details zu den ProtagonistInnen und Protagonisten erarbeitet werden konnten.
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