Hannes Stekl/ Christa Hämmerle/ Ernst Bruckmüller (Hg.)
Der Band behandelt einen wenig beachteten Themenbereich einer Alltags- und Kulturgeschichte des Ersten Weltkriegs. Nach einleitenden Informationen über neue Ansätze zur Erforschung von Kriegskindheit/ en sowie über das österreichische Schulwesen konzentrieren sich die einzelnen Beiträge auf das Leben von Kindern und Jugendlichen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Milieus. Sie berichten über Geborgenheit und Sicherheit ebenso wie über Hunger und Mangel sowie den Beitrag von Kindern zur Sicherung des Überlebens von Familien, nicht selten an der Grenze zur Kriminalität, aber auch über ihre Freuden, Lektüre und Spiele. Besonderes Augenmerk gilt dem staatlichen Versuch, eine „Schulfront“ aufzubauen. Dabei trat nicht nur der Unterricht in den Dienst von Propaganda und Patriotismus. Die Schülerinnen und Schüler wurden in geschlechtsspezifischer Form (von „Liebesgaben“ bis zu Sammelaktionen) auch selbst in den Dienst des Großen Krieges gestellt – in der Hoffnung, ihre
Familien zu erhöhter Opferbereitschaft zu motivieren und eine neue Generation angepasster StaatsbürgerInnen heranzubilden.
2014 Wien: new academic press
ISBN 978-3-7003-1888-0