12.03.2018

221. Institutsseminar: Josef Riedmann, Die Innsbrucker Briefsammlung. Entdeckung, Inhalt, offene Fragen (19. 3. 2018)

Am Montag, den 19. März 2018, findet ab 17.15 Uhr im Elise-Richter-Saal am Hauptgebäude der Universität Wien das 221. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Josef Riedmann vom Institut für Geschichtswissenschaften und Europäische Ethnologie der Universität Innsbruck zum Thema:

„Die Innsbrucker Briefsammlung. Entdeckung, Inhalt, offene Fragen“

Abstract: Im Vorjahr erschien im Rahmen der MGH die Edition der so genannten Innsbrucker Briefsammlung, einer Sammelhandschrift aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, die heute in der Landes- und Universitätsbibliothek Innsbruck aufbewahrt wird. Unter den mehr als 200 zum Teil vollständig, zum Teil nur gekürzt kopierten Schriftstücken befinden sich unter anderem mehr als zwei Dutzend bisher nicht bekannte Schreiben Kaiser Friedrichs II. und an die 100 ungedruckte Dokumente seines Sohnes, König Konrads IV. Die Entdeckung dieser
hervorragenden neuen Quelle zur spätstaufischen Periode erregte über die engere wissenschaftliche Welt hinaus beträchtliches Aufsehen. Sie lässt vor allem die kurze Regierung Konrads in Italien (1251–1254) in einem neuen Licht erscheinen.
Die nun im Druck vorliegenden Texte eröffnen der Forschung zahlreiche neue Einblicke insbesondere in die Verwaltungspraxis im Königreich Sizilien sowie im regnum Italicum, in Details der zentralen Auseinandersetzungen zwischen den staufischen Herrschern und dem Papsttum sowie in die internationalen politischen Verflechtungen in der Mitte des 13. Jahrhunderts. Zahlreiche Probleme, etwa über die Entstehung und Hintergründe der Sammlung, harren aber noch einer überzeugenden Interpretation.
Offene Fragen: Wer ist der Verfasser der ursprünglichen Sammlung, was und wo waren seine Vorlagen, wie gelangte sie nach Norden? Wo wurde die Innsbrucker Handschrift zusammengestellt und was war ihr Zweck? Wie ist das Verhältnis zwischen der Innsbrucker Briefsammlung und der so genannte Petrus de Vinea-Sammlung?

Die Veranstaltung ist wie alle Institutsseminare öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen. Die Einladung im PDF-Format gibt es hier.