217. Institutsseminar: Pavel Kladiwa, Erinnerter Bauernbefreier versus verhasster (und danach vergessener) Nationalhetzer. Hans Kudlichs zweites Leben in Österreich und in der Tschechischen Republik (20. 11. 2017)
Am Montag, den 20. November 2017, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Geschichtsforschung das 217. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Pavel Kladiwa, vom Lehrstuhl für Geschichte an der Universität Ostrau, zum Thema:
„Erinnerter Bauernbefreier versus verhasster (und danach vergessener) Nationalhetzer Hans Kudlichs zweites Leben in Österreich und in der Tschechischen Republik“
Abstract: Hans Kudlich ist ein typisches Beispiel für ein national gespaltenes Gedächtnis – für die deutschsprachige Bevölkerung (zumindest für einen Teil von ihr) war er ein Idol, Held, Symbol sozialen Fortschrittes, für die Tschechen hingegen stellte er eher ein Objekt der Verurteilung oder zumindest der Ignoranz dar. Der Grund dafür ist klar: Nicht das Mitleid mit der Landbevölkerung, sondern das Gefühl der Überordnung der deutschen Kulturgemeinschaft (resultierend aus ihrer zivilisatorischen Überlegenheit im mitteleuropäischen Raum) war wahrscheinlich die Grundkonstante, die Hans Kudlich von seiner Gymnasialzeit in Troppau/Opava bis in die letzten Jahre im fernen Hoboken in den USA begleitete. Im Vortrag wird der Mythos „Kudlich“ analysiert und in sozialpolitische Zusammenhänge eingeordnet werden.
Die Veranstaltung ist wie alle Institutsseminare öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen. Die Einladung im PDF-Format gibt es hier.