Text, Kunst und Performance im Bön Ritus

Ziel dieses Projekts ist es, grundlegende Forschungsarbeit im Bezug auf Bon Rituale zu leisten. Die drei bereits im Titel erwähnten Forschungsachsen wurden gewählt, um zu unterstreichen, dass keiner dieser Aspekte isoliert dargestellt werden kann, sondern nur ein integratives Herangehen der umfangreichen Thematik gerecht wird. Hauptaugenmerk der Forschung liegt in der Studie bisher unveröffentlichter tibetischer Ritualtexte, der Durchführung von darauf basierenden Ritualen und der damit verbundene Materiellen Kultur. Die Dokumentation der Objekte erfordert im Weiteren das Studium bereits veröffentlichter (hauptsächlich kanonischer) tibetischer Kommentarliteratur.

Die Leitung und Koordination des Projekts übernimmt Prof. Deborah Klimburg-Salter, Leiterin der Interfakultären Forschungsplattform und Dokumentationsstelle für die Kulturgeschichte Inner- und Südasiens (IFD/CIRDIS), einer Plattform, die die nötige Erfahrung und fachliche Kompetenz mit sich bringt, eine den komplexen Anforderungen der erwarteten Forschungsergebnisse gerecht werdende Webpräsenz zu schaffen. Das Projekt wird mit dem Schwerpunkt auf ritueller Kunst und rituellen Objekten einen wichtigen Rahmen schaffen, in welchem Studierende ihr Verständnis tibetischer Sachkultur vertiefen und im Gegenzug - besonders weil zu den behandelten Objekten bisher kaum wissenschaftliche Publikationen existieren - selbst wertvolle Beitrage leisten können.

Die Forschungsarbeit wird zusammen mit dem "Centre de recherche sur les civilisations de l'Asie orientale" (CRCAO) in Paris und mit der "Triten Norbutse Institution" in Kathmandu ausgeführt. Ausgangspunkt der Projektentwicklung sind vorausgegangene Untersuchungen, die die Identifikation und Aufarbeitung des Hauptmaterials ermöglichten und zu einleitenden Veröffentlichungen führten. Während zwei Semester als Gastprofessor in Wien hatte der Hauptforscher (Charles Ramble, CRCAO, Paris) die Möglichkeit, eine große Zahl an Texten zu übersetzen, die wöchentlich in Seminaren präsentiert wurden. Der technische Assistent des Projekts (Kami Gurung), Mitglied der "Triten Norbutse Institution", wurde für sechs Monate nach Wien eingeladen, wo er zusammen mit dem Werkvertragsnehmer (Uwe Niebuhr) begonnen hat, bestehendes, mit rituellen Skulpturen im Zusammenhang stehendes Material (Fotografien, Kommentare und Beschreibung) in die Datenbank des WHAV einzupflegen.

Die Forschungsergebnisse werden zwei Bücher, eines mit Schwerpunkt auf den Gegenständen sowie den performativen Aspekten der Rituale, das zweite auf den ihnen zugrundeliegenden Texten; mehrere Artikel und eine Webseite beinhalten. Letztere wird neben den digitalisierten Texte, deren Transkription und Übersetzung bzw. Paraphrasierung und Kommentare; Videomaterial der Rituale (inkl. Untertiteln); sowie annotierte Fotografien der Ritualgegenstände (einen die "torma" [Tib. gtor ma] genannten Teig-und-Butter Skulpturen) beinhalten. Des Weiteren ist eine Ausstellung der rituellen Objekte im Völkerkundemuseum für Februar - April 2013 geplant, die auch deren Entstehungsprozess zeigen wird. 

 

Projektnummer: 
P 24702

Förschungsförderung: