Das vorgeschlagene DK-plus-Programm verbindet historische, philosophische und kulturwissenschaftliche Studien der Naturwissenschaften im internationalen und transnationalen Kontext. Thematische Schwe-punkte sind u.a.: Historische Studien zur Entstehung eines Netzwerkes moderner Forschungsinstitutionen und zur Mobilität von Wissenschaftlern, Ideen und Forschungspraktiken in der späten Habsburgmonarchie (1848-1918); Kontinuitäten und Wandlungen der Wissenschaften in Österreich und auf dem Gebiet der ehemaligen Monarchie nach 1918 bzw. nach 1945; philosophische und kultur- bzw. medienwissen-schaftliche Studien der Naturwissenschaften im historischen Kontext, vor allem im 20. Jahrhundert.

Das beantragte Programm fußt auf Erfahrungen, die in Verbindung mit dem seit 2006 von der Universität Wien geförderten Initiativkolleg "Naturwissenschaften im historischen Kontext" gesammelt worden sind. Mehrere weitere DoktorandInnen und Post-Docs aus verschie-denen Disziplinen haben an den laufenden Dis-kussionen im Initiativkolleg regelmäßig teilgenommen; dies weist auf das Entstehen eines dynamischen, zunehmend selbst organisierenden interdisziplinären Clusters hin. Das Initiativkolleg wurde vom Anfang an als erster Schritt zur Etablierung eines interdisziplinären Ph.D.-Programms auf dem Gebiet der Wissenschafts-geschichte, Wissenschaftstheorie und kulturwissen-schaftlichen Wissenschaftsforschung (History, Philo-sophy and Cultural Studies of Science) an der Universität Wien konzipiert, welches die Natur-wissenschaften und Mathematik mit den Geistes- und Kulturwissenschaften mittels eines gemeinsamen strukturierten Curriculums zusammenführen soll. Das beantragte DK-plus-Programm stellt einen wichtigen weiteren Schritt in diese Richtung dar. Zentrale Merkmale des Programms sind: ein strukturiertes Curriculum mit intensiven Grundlagen- und Methodenseminaren und Transferable-Skills-Training; die interdisziplinäre Gruppenbetreuung der Doktoran-dInnen im gemeinsamen Kolloquium; und die vorge-sehene Einzelbetreuung von Dissertationen durch eine Historikerin/einen Historiker bzw. einen Philosoph/eine Philosophin und einen Naturwissenschaftler/eine Naturwissenschaftlerin bzw. einen Mathematiker/eine Mathematikerin.