Workshop des FSP Text und Edition - Editorik zum Thema "Hybride und digitale Editionen"

Datum: 19. Oktober 2018 von 15-18 h 

Ort: Marietta Blau-Saal

Es referieren Dr. Katharina Kaska (ÖNB), Mag. Martin Krickl (ÖNB) und Dr. Stefan Seitschek (IÖG).

Dr. Stefan Seitschek:

Die seit 1707 regelmäßig geführten Tagebücher Karls VI. stellen trotz ihrer Knappheit, den zahlreichen Kürzungen und der fehlenden Satzstruktur eine einzigartige Quelle zu seiner Person, dem Wiener Hof mit seinen Ratgebern (Prinz Eugen, Graf Althann, Kaiserin Elisabeth Christine) und der europäischen Mächtepolitik dar. In einem ersten Schritt sollen die bereits bearbeiteten Jahrgänge 1722 bis 1724 veröffentlicht und damit diese Quelle der Forschung erstmals zugänglich gemacht werden.

Dr. Katharina Kaska und Mag. Martin Krickl (ÖNB):

Zwar feiert die Österreichische Nationalbibliothek dieses Jahr ein 650-Jahr Jubiläum, der erste Bibliothekar, Hugo Blotius, wurde jedoch erst 1575 eingestellt. Eine der ersten Tätigkeiten Blotius‘ war die Erstellung eines Gesamtinventars des Bestandes, der bereits über 8000 Bände umfasste. Von diesem ersten alphabetischen Inventar, das von seinem Nachfolger durch einen ausführlicheren Katalog ersetzt wurde, hat sich nur noch einer von ursprünglich zwei Bänden erhalten (Buchstaben M-Z). Dieser Band dient als Grundlage für ein Pilotprojekt für die Umsetzung von rein digitalen Editionen von Bibliothekskatalogen. Eine besondere Herausforderung ist dabei die Verbindung der Textedition mit Informationen zu den gelisteten Werken und damit die Vernetzung mit modernen Bibliothekskatalogen und Datenbanken.