08.06.2016

Vortrag: Die politischen Medien der Mission. Musik in den jesuitischen Reduktionen

Die politischen Medien der Mission. Musik in den jesuitischen Reduktionen
Prof. Dra. Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz)

Plakat Jesuiten

Eine Veranstaltung des Forschungs- und Kulturvereins für Kontinentalamerika (KonaK Wien) in Kooperation mit dem Forschungsschwerpunkt `Globalgeschichte´ des Instituts für Wirtschaft und Sozialgeschichte und dem Institut für Geschichte der Universität Wien.

Der Vortrag behandelt in einem ersten Schritt die jesuitischen Regierungstechniken in Chiquitos (heute Bolivien), die im Kontrast zur harten Exktraktion durch die Encomienda-Wirtschaft "weicher", aber dafür umso kulturell tiefgreifender waren. In einem zweiten Schritt wird untersucht, welche Rolle Musikerziehung und -aufführung in diesem Ensemble von gouvernementalen Techniken spielte. Die Perspektive ist eine auf aktuelle Kulturpolitik und postkoloniale Theorie bezogene, die auch Fragen des Archivs und der Re-Indigenisierung berührt.

Karin Harrasser ist Professorin für Kulturwissenschaft an der Kunstuniversität Linz. Nach einem Studium der Geschichte und der Germanistik Dissertation an der Universität Wien. Habilitation an der Humboldt-Universität zu Berlin über »Prothesen. Figuren einer lädierten Moderne« (erscheint demnächst bei Vorwerk 8, Berlin). Neben ihren wissenschaftlichen Tätigkeiten war sie an verschiedenen kuratorischen Projekten beteiligt, z.B. NGBK Berlin, Kampnagel Hamburg, TQ Wien. Mit Elisabeth Timm gibt sie die Zeitschrift für Kulturwissenschaften heraus.
Letzte Publikation: Körper 2.0. Über die technische Erweiterbarkeit des Menschen, Bielefeld: transcript 2013.

Im Anschluss:
18.30 Uhr: Diskussion mit der Vortragenden sowie Musik aus Paraguay
Ort: Amauta Lesesaal, Arthaberplatz 4, 1100 Wien