16.01.2019

Soeben erschienen: Community of Images. Zugehörigkeiten schaffen / Costruire appartenenze

Erzwungene oder freiwillige Migration nach Übersee, aber auch im Binnenraum der Kontinente ist spätestens seit dem 18. Jahrhundert eine der großen welthistorischen Signaturen. Wanderungen aus wirtschaftlichen Gründen wie durch Krieg ausgelöste Phänomene von Flucht, Deportation oder Vertreibung äußerten sich in „Alteuropa" im 19. Jahrhundert erst recht seit der Epoche der Weltkriege als Phänomene von enormer Wucht und Wirkungsmacht. Wie aber behaupten größere Bevölkerungen und soziale Gruppen, die sich auf den schwierigen, oft extrem fordernden Weg zeitweiliger oder dauernder Migration begeben, ihr Selbstbild? Wie stabilisieren sie ihre Zugehörigkeit und bilden ihren sozialen, kulturellen und religiösen Zusammenhang neu aus?

Das neue Themenheft der Zeitschrift „Geschichte und Region / Storia e regione“ fragt nach der Selbstkonzeption von solchen Gruppen und deren Umgang mit der jeweiligen Situation. In diesem Zusammenhang erweist sich der Rückgriff auf das geflügelte, bereits zum Klassiker geronnene Schlagwort der Imagined Communities als hilfreich. Das von dem Historiker Benedict Anderson geprägte Konzept einer „vorgestellten Gemeinschaft" verweist auf den fiktionalen und konstruktivistischen Charakter von Nationen und national definierten Gruppen. Man kann aber auch sein Epitheton gleichsam spielerisch umkehren und nach einer community of images fragen, um jenen Bildern nachzugehen, die Verbindlichkeiten ermöglichen, sie stabilisieren und zu Gruppen festigen.

Weitere Informationen: https://storiaeregione.eu/de/zeitschrift/nummer/community-of-images-zugehoerigkeiten-schaffen-costruire-appartenenze