26.09.2018

Publikation: Thomas Just – Kathrin Kininger – Andrea Sommerlechner – Herwig Weigl (Hg.), Privilegium maius (VIÖG 69)

Soeben erschienen ist in der Reihe „Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung“ der Band:

Privilegium maius. Autopsie, Kontext und Karriere der Fälschungen Rudolfs IV. von Österreich, hg. von Thomas JUST–Kathrin KININGER–Andrea SOMMERLECHNER–Herwig WEIGL (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung 69, Wien–Köln –Weimar 2018).

1358/59 legte Herzog Rudolf IV. von Österreich seinem Schwiegervater
Kaiser Karl IV. eine Serie von Fälschungen mit dem „Privilegium maius“
als zentraler Urkunde vor, die den österreichischen Fürsten besondere
Vorrechte einräumten, im 15. Jahrhundert gültiges Recht und im 19.
Jahrhundert endgültig als Fälschung entlarvt wurden. Der Band versammelt
die Beiträge einer Tagung zu diesem Thema, die sich mit dem politischen
und zeremoniellen Kontext der Fälschungen, ihrer diplomatischen und
paläographischen Analyse, ihrer Bestätigung durch Kaiser Friedrich III.,
ihrer Verwendung in der Neuzeit, ihren Spuren in der Kunst, der
Geschichte ihrer Erforschung und ihrer Untersuchung mit
naturwissenschaftlichen Methoden widmen. Außerdem sind die Texte der
Urkunden abgedruckt.

Inhalt:

Vorwort, S. 7–8

Lesetexte der Urkunden des Maius-Komplexes, S. 9–23

Thomas Just, Geschichte wird gemacht. Von Herzog Rudolf IV. zu Heinz Grill: Das Privilegium maius im Archiv, S. 25–39

Martina Grießer–Katharina Uhlir–Václav Pitthard–Monika Strolz–Elke Oberthaler–Michael Eder–Andreas Uldrich–Michael Aumüller, Strahlendiagnostische und materialanalytische Untersuchungen zum Urkundenkomplex „Privilegium maius“, S. 41–55

Maurizio Aceto–Elisa Calà–Simone Cantamessa–Ambra Idone–Monica Gulmini–Annalisa Salis–Gianluca Damonte, The Contribution of Analytical Chemistry to the Study of Ancient Documents, S. 57–76

Walter Koch, Die gefälschten österreichischen Hausprivilegien, S. 77–90

Christian Lackner, Zum Diktat des Privilegium maius. Kanzler Johann Ribi und der Maius-Fälschungskomplex, S. 91–103

Vreni Dangl, Der Erzherzog und sein Bischof. Bischof Gottfried von Passau und Herzog Rudolf IV. von Österreich im Kontext der österreichischen Freiheitsbriefe, S. 105–144

Lukas Wolfinger, Das Privilegium maius und der habsburgische Herrschaftswechsel von 1358. Neue Beobachtungen zum Kontext und zur Funktion altbekannter Fälschungen, S. 145–172

Jörg Peltzer, Rudolf IV. – ein willkommener Kollege? Das Privilegium maius im Kontext der Vereindeutlichung (kur)fürstlichen Rangs, S. 173–192

Elisabeth Klecker, Echtheitskritik –  Invektive –  Selbstinszenierung. Francesco Petrarca über die pseudoantiken Inserte im Heinricianum (Sen. 16,5), S. 193–212

Bernd Schneidmüller, Würde –  Form – Anspruch. Ritualisierungen, Konstrukte und Fälschungen im 14. Jahrhundert, S. 213–243

Daniel Luger, Daz … unser gedechtnuß dest lennger und seligclicher gehalten werde – Die Bestätigung des Privilegium maius durch Kaiser Friedrich III., S. 245–258

Andreas Zajic, Maximilianische Selbstvergewisserung oder „österreichisches“ Identifikationsangebot? Überlegungen zum illuminierten Maius-Vidimus von 1512, S. 259–320

Thomas Winkelbauer, Die Bedeutung des Privilegium maius für die Erzherzöge von Österreich in der Frühen Neuzeit, S. 321–338

Werner Telesko, Rudolf IV. in der bildenden Kunst und populären Geschichtskultur des 18. und 19. Jahrhunderts, S. 339–348

Thomas Stockinger, Die „leidige Urkunde“. Patriotismus und Wissenschaftsethos rund um die  „österreichischen Freiheitsbriefe“ von Hormayr bis Lhotsky, S. 349–377

Abkürzungen, Siglen und Kurzzitate

Beiträgerinnen und Beiträger