05.10.2017

Im Rahmen des Abendkolloquiums des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte hält Gerhard Siegl den Vortrag „Vom ‚österreichischen Problem‘ zum ‚nationalen Heiligtum‘. Die österreichische Berglandwirtschaft in der NS-Zeit“

Bei der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 lagen ca. 70 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe und Nutzflächen im Bergland. Beobachter meinten, die reichsdeutsche Agrarverwaltung habe damit ein „österreichisches Problem“ geerbt. Hohe Verschuldung, schlechte Maschinenausstattung, unzureichende Marktintegration und andere Mängel erschienen als Klotz am Bein der „Erzeugungsschlacht“. In Berlin wurde kurz über eine Liquidierung der Berglandwirtschaft nachgedacht.
Wie das NS-Regime die Berglandwirtschaft für propagandistische und rassische Zwecke instrumentalisierte, was im Bergland wirtschaftlich gemacht wurde und wieso die Berglandwirtschaft schließlich zum „nationalen Heiligtum“ aufstieg, wird in diesem Vortrag erörtert und diskutiert.

Moderation: Günther Steiner