09.11.2017

Abendvortrag Klaus Wolf: Magister – Minister – Mönche – Mediziner. Die mittelalterliche Wiener Universität als Knoten eines Wissensnetzwerks (20. 11. 2017)

Im Rahmen der vom Institut für Geschichte der Universität Wien und vom Institut für Österreichische Geschichtsforschung veranstalteten Tagung En Route to a Shared Identity III: Perspectives, New Sources and Unknown Networking Groups in Past and Present on the History of Central Europe findet am Montag, den 20. November 2017, am Institut für Geschichte ein öffentlicher Abendvortrag statt. Es spricht Klaus Wolf, Professor für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters und der Frühen Neuzeit an der Universität Augsburg, zum Thema:

„Magister – Minister – Mönche – Mediziner. Die mittelalterliche Wiener Universität als Knoten eines Wissensnetzwerks“

Hier das Abstract zum Vortrag:

Die 1365 gegründete Alma Mater Rudolphina hatte sich unter habsburgischer Protektion von Anfang an ein intensives Bildungsprogramm zum Nutzen der Landesherrschaft auferlegt. Deshalb wurden lateinische und deutsche Traktate sowie Bilder gezielt zur Belehrung der Laien im Lande vom Landeshauptmann bis zum Apotheker eingesetzt. Die Wiener Schule wirkte aber weit über die habsburgischen Territorien hinaus. Auch die wittelsbachischen Teilherzogtümer und süddeutsche Reichsstädte waren die Nutznießer.
Als besonders fruchtbar erwies sich dabei das Melker Netzwerk, denn das Kloster war nicht nur quasi eine Filiale der Wiener Universität, sondern auch Ausgangspunkt der benediktinischen Melker Reform, die beispielsweise für Tegernsee oder das Augsburger Ulrichskloster kulturprägend wirkte. Mit Jean Gerson als Gastprofessor in Melk wirkte dort zudem die Pariser Frömmigkeitstheologie im Sinne eines europäischen Reformnetzwerks.
Der Vortrag will nicht zuletzt überlieferungsgeschichtlich nach den monastischen und landesherrlichen Netzwerken der Wissensdistribution und multimedialen Performanz der Wiener Schule fragen.

Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr (s.t.) im Lesesaal der Bibliothek des Instituts für Geschichte an der Universtität Wien (Hauptgebäude, 2. Stock). Sie wird von Adelheid Krah und Christian Lackner moderiert.

Die Einladung im PDF-Format gibt es hier.